Am 17. Mai 2024 ist IDAHOBIT („International Day Against Homo-, Bi-,
Inter- and Transphobia“), der jährliche Internationale Tag gegen Homo-,
Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. Dieser Tag erinnert an die Entscheidung der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) im Jahr 1990, Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu
klassifizieren.
Der diesjährige Aktionstag läuft unter dem Motto: „Niemand wird
zurückgelassen: Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit für alle".
Im Dezember 2023 feierte die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ihr
75. Jähriges Jubiläum: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und
Rechten geboren“.
Für viele LSBTIQ* Menschen in Deutschland und weltweit gilt dies auf
Gesetzesebene und auf der Ebene gesellschaftlicher Teilhabe noch immer
nicht!
Aber auch heute ist die Idee, queere Identität sei eine Krankheit oder
eine Ideologie, noch weit verbreitet.
Das Erstarken rechter Gruppierungen in Deutschland und weltweit schafft
Verunsicherung bei LSBTIQ* Menschen.
Dieses Jahr stehen viele Wahlen in Deutschland an: Die Europawahl sowie
Wahlen in mehreren Landkreisen und Kommunen.
Rechtskonservative und rechtsextremistische Gruppen haben größere
Chancen als je zuvor, sich Gehör zu verschaffen und Wahlen zu gewinnen.
Sie verschieben den politischen Diskurs, machen Unsagbares sagbar und
nehmen mit Hass und Hetze gegen verschiedenste Personengruppen und
Minderheiten zunehmend Raum ein.
Sie bedrohen Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit – und damit im
Ergebnis unsere Demokratie.
Deshalb ist es gerade jetzt so wichtig, Haltung zu zeigen und unsere
gemeinsame Arbeit für ein respektvolles Miteinander zu stärken und zu
intensivieren!
Im Ennepe-Ruhr-Kreis machen seit 1994 die Mitglieder der Gruppe aMANNda
regelmäßig in Zusammenarbeit mit der AIDS-Initiative EN e. V. auf dieses
Thema aufmerksam.
Die Rathäuser in Ennepetal, Hattingen, Schwelm, Sprockhövel und Witten
werden gemeinsamen mit vielen anderen Organisationen im
Ennepe-Ruhr-Kreis aus Anlass des IDAHOBIT* dafür die Regenbogenfahne
hissen – ebenso wie die EN-Baskets in Schwelm und die
AVU-Hauptverwaltung in Gevelsberg.
Der Tag ist aktuell wichtiger denn je, denn in den vergangenen Jahren
stiegen die Zahlen der polizeilich erfassten Hasskriminalität gegen
LSBTIQ* an.
Zudem ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.
Hasskriminalität ist seit 2001 ein Themenfeld der politisch motivierten
Kriminalität (PMK).
Das Bundesinnenministerium veröffentlicht Zahlen zu LSBTIQ*-feindlich
motivierten Straf- und Gewalttaten als politisch motivierte Kriminalität
(PMK) – Hasskriminalität aufgrund der sexuellen Orientierung und seit
2020 auch Hasskriminalität aufgrund von "Geschlecht/sexuelle Identität"
bzw. seit 2022 aufgrund von "geschlechtsbezogener Diversität".
Am 09. Mai 2023 stellte das Bundesinnenministerium zuletzt die Statistik
über politisch motivierte Gewalttaten für das Jahr 2022 vor.
Dort war zu lesen:
Im Unterthemenfeld „Sexuelle Orientierung“ wurden 1.005
Straftaten erfasst, dies entspricht einer Steigerung von 15,52 %
gegenüber dem Vorjahr.
Die meisten Delikte (63,48 %) wurden im Phänomenbereich PMK -nicht
zuzuordnen- gemeldet.
Es wurden phänomenübergreifend 227 Gewaltdelikte (2021: 164), davon 213
Körperverletzungen (2021: 154), registriert.
In 341 Fällen (2021: 310) wurden Beleidigungen zur Anzeige gebracht.
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